pte20060531042 Medizin/Wellness, Umwelt/Energie

Duftstoffe im Trend

Umweltbundesamt warnt: Gesundheitliche Risiken noch unerforscht


Berlin (pte042/31.05.2006/15:18) Das Umweltbundesamt (UBA) http://www.umweltbundesamt.de hat in einem 15-seitigen Hintergrundpapier http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-daten/daten/gesundheit/veroeffentlichungen.htm das aktuelle Wissen über Duftstoffe zusammengefasst und Möglichkeiten aufgezeigt, mit diesen verantwortungsvoll umzugehen. Die gesundheitliche Beeinträchtigung durch Duftstoffe ist noch unerforscht. Bekannt ist jedoch, dass Duftstoffe für sensible Menschen zum Problem werden können, denn in hohen Konzentrationen reizen sie Atemwege und Schleimhäute. Hersteller und Vertreiber von Duftstoffen sind aufgefordert mögliche Gesundheitsrisiken zu untersuchen. Eine Veröffentlichung aus diesem Hintergrundpapier soll in der übernächsten Ausgabe der Zeitschrift 'Umwelt' erscheinen.

Das Hintergrundpapier dient als Aufklärungsdossier über Duftstoffe und bietet Hinweise für den richtigen Umgang. So sollten Verbraucher vorsichtig mit Duftstoffen umgehen und schlechte Luft nicht mit wohlriechenden Produkten maskieren. Vielmehr sollte den Ursachen für schlechte Luft nachgegangen und deren Quelle beseitigt werden. Dabei ist gute Belüftung und regelmäßiges Putzen am besten geeignet. "Duftstoffe, wie sie beispielsweise in Duftbäumchen für Autos enthalten sind, setzen den natürlichen Schutzmechanismus des Körpers vor chemischen Einflüssen außer Kraft. Dieser natürliche Schutzmechanismus dient eigentlich dazu, sich im Falle von Gefahr in Sicherheit zu bringen. Überlagert der Duftstoff aber andere Gerüche, ist dies nicht mehr möglich", erklärt Wolfgang Straff, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Umweltbundesamt, im Gespräch mit pressetext. Zusätzlich werde die Konzentration von leichtflüchtigen Chemikalien VOC erhöht, mögliche gesundheitliche Risiken seien bislang in vielen Fällen noch ungeklärt, so Straff weiter. "Im Zweifelsfall stellen Duftstoffe eher ein Gesundheitsrisiko dar, als das sie einen Benefit für Verbraucher geben", erläutert Straff.

Duftstoffe sind leicht flüchtige organische Verbindungen, VOC genannt. Sie finden heute einen vielfältigen Einsatz und werden zum Beispiel als Luftverbesserer in Wasch- und Reinigungsmitteln oder Duftkerzen und als Luftauffrischer in Klimaanlagen in Kaufhäusern, Kinos und Büros verwendet. In dem Hintergrundpapier fordert das Umweltbundesamt auf, dass die Forschung zu Mechanismen der neuronalen Verarbeitung eines Duftreizes, der Inhalationstoxikologie und der Bedeutung des Geruchssinns bei Vorliegen bestimmter Überempfindlichkeiten auf Duftstoffe zukünftig mehr Beachtung finden sollte. Das Umweltbundesamt selbst habe zurzeit eine epidemiologische Studie zur Bedeutung luftgetragener Kontaktallergene, zu denen auch einige Duftstoffe gehören, die in den nächsten zwei bis drei Monaten abgeschlossen sein soll, erklärt Straff abschließend.

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